Um die Frage ‘Was ist ein Systemhaus’ zu beantworten, verlangt es eine präzise Definition eines Systemhauses sowie eine saubere Abgrenzung zu IT-Dienstleistern und Managed-Service-Providern. Dieser Text bündelt Aufgaben von Planung bis Support, zeigt kompakte Praxisfälle für Betriebe und skizziert Auswahlkriterien.
Systemhaus: Das Wichtigste in Kürze
Was ist ein Systemhaus?
- Ein Systemhaus übernimmt Architektur, Beschaffung, Integration, Betrieb und Support mit klaren SLA-Zielen, definierten Eskalationen und monatlichem Reporting.
- Wähle IT-Dienstleister für Einzelprojekte, MSP für betreute Betriebsaufgaben mit SLA und IT-Systemhaus für Projekte plus laufenden Betrieb mit einem Ansprechpartner.
- Vergleiche bei der Wahl eines Systemhauses Festpreis, Zeit, Material sowie Managed Services mit SLA und Kennzahlen wie Erstreaktion, Behebungszeit, Vor-Ort-Zeit und Gesamtkosten.
- Vije bringt über 20 Jahre Praxis, zertifizierte Herstellerpartner und ein Portfolio von Beratung bis Betreuung für Betriebe mit 5 bis 50 Arbeitsplätzen.
Ein Systemhaus bündelt Planung, Beschaffung, Integration, Betrieb und Support der IT in einem Betrieb und trägt die Verantwortung für deren Funktionalität. Es verbindet Projektgeschäft mit fest geregeltem Service und dient dir als fester Ansprechpartner mit klaren Reaktions- und Wiederherstellungszeiten.
Ein Systemhaus denkt in Bausteinen statt Einzelaktionen. Es setzt Hardware und Software zu einer funktionsfähigen Gesamtarchitektur zusammen, betreibt sie stabil und hält sie aktuell. Dazu kommen Schulung, Dokumentation und geordnete Übergaben.
Kernelemente eines IT-Systemhauses:
- Architektur und Roadmap: Zielbild, Prioritäten, messbare Meilensteine
- Beschaffung und Lizenzierung: Passender Hersteller-Stack, kompatible Komponenten, transparente Konditionen
- Integration und Migration: Rollout, Netz, Server, Clients, TK, Videoüberwachung
- Betrieb und Monitoring: Patching, Backup, Kapazitäten, Verfügbarkeiten
Support: Service-Desk, Vor-Ort-Hilfe, Ersatzteil-Logistik, Eskalation
IT-Systemhäuser in Deutschland
Viele IT-Systemhäuser in Deutschland arbeiten regional und halten Vor-Ort-Kapazitäten vor. Das verkürzt Wege für Installationen, Wartung und Ersatzteiltausch, was Ausfallzeiten begrenzt und Reaktionsziele erreichbar macht.
Was sind die Aufgaben eines IT-Systemhauses?
Ein IT-Systemhaus steuert den kompletten Weg deiner IT-Infrastruktur und Dienste. Es koordiniert Ansprechpartner, hält Dokumentation aktuell und liefert Support mit klaren Reaktions- und Wiederherstellungszeiten.
Zu den genauen Leistungsbereichen eines Systemhauses zählen:
- Beratung und Planung: Zielbild, Prioritäten, Roadmap; kläre Scope, Risiken und Budgetumfang.
- Beschaffung und Lizenzen: Passende Hardware, Software und Verträge; einheitliche Herstellerlinien, kompatible Komponenten.
- Integration und Migration: Rollout, Tests, Abnahme. Dokumentation und geordnete Übergabe.
- Betrieb und IT-Monitoring: Patchmanagement, Backup, Überwachung, Kapazitäten; messbare Reaktions- und Wiederherstellungszeit.
- Support und Vor-Ort-Service: Service-Desk, Eskalation, tlw. Ersatzteil-Logistik; Berichte mit Kennzahlen.
- Managed Services und Cloud-Services: Klar umrissene Betriebsaufgaben im Abo, mit SLA und monatlichen Auswertungen.
- IT-Security: Firewall, E-Mail-Schutz, Endpoint, MFA, Awareness und Notfallhandbuch.
Abgrenzung eines Systemhauses zu IT-Dienstleistern und Managed-Service-Providern (MSP)
Die Einordnung des Leistungsumfangs eines Systemhauses gelingt über den Vergleich mit IT-Dienstleistern und MSPs. Denn alle drei Modelle weisen einen unterschiedlichen Verantwortungsumfang auf.
IT-Systemhaus vs. IT-Dienstleister vs. MSP: Unterschiede auf einen Blick
- IT-Dienstleister: liefert Projekte oder punktuelle Hilfe, Verantwortung endet mit dem Scope.
→ Einsatzbeispiel: klar abgegrenzter Eingriff, etwa WLAN-Ausbau in einer Halle.
- Managed-Service-Provider: übernimmt vereinbarte Betriebsaufgaben im Abo, klare Kennzahlen per SLA.
→ Einsatzbeispiel: stabiler Alltag mit festen Kennzahlen, zum Beispiel Helpdesk 8×5 inklusive Wartungsfenster.
- IT-Systemhaus: verbindet Projekte, Betrieb und Support, ein Ansprechpartner für die vertraglich vereinbarten Bereiche.
→ Einsatzbeispiel: Netzwerk-Refresh an zwei Standorten, Beschaffung, Rollout, Monitoring, Support aus einer Hand.
Vergleichstabelle IT-Systemhaus vs. IT-Dienstleister vs. MSP
| Kriterium | IT-Dienstleister | MSP | IT-Systemhaus |
| Schwerpunkt | Einzelprojekte, Ad-hoc-Support | Betrieb im Abo nach SLA | Projekte plus Betrieb plus Support |
| Verantwortung | begrenzt auf Projektgrenzen | für die vereinbarten Services | End-to-end von Architektur bis Support |
| Beschaffung & Lizenzen | projektbezogen | teils im Paket | strukturierter Einkauf mit Herstellerzugängen |
| Architektur & Roadmap | punktuell | auf betreute Bereiche fokussiert | ganzheitlich über alle Bausteine |
| Monitoring & Patching | optional, projektabhängig | Kernbestandteil | fester Teil des Betriebs |
| Vor-Ort-Service | nach Bedarf | vertraglich geregelt | eigenes Technikerteam, häufig mit Ersatzteilen |
| Abrechnung | Projektpreis oder Zeitaufwand | Monatspakete mit SLA | Mix aus Projekt, Wartung, Paketen |
| Eskalation | projektintern | nach SLA-Stufen | definierte Pfade bis Management |
Wie läuft die Zusammenarbeit mit einem IT-Systemhaus ab?
- Kickoff und Zielbild: Definiere Ziele und Fristen, das IT-Systemhaus übersetzt sie in eine Roadmap.
- Technisches Design: Auswahl von Komponenten und Diensten. Prüfe Kompatibilität und Betriebsaufwand.
- Beschaffung und Vorbereitung: Bestellung, Terminierung, Vorab-Tests im Lab.
- Rollout und Abnahme: Installation, Migration, Funktionstests, Freigabe.
- Betriebsstart: Service-Desk, Wartungsfenster, Monitoring aktiv.
- Reporting und Verbesserung: Monatsberichte, Review-Termine, Anpassungen am Maßnahmenplan.
- Rundum-Sorglos-Service
- Maximale Sicherheit
- Zukunftssichere Technik
Für wen eignet sich die Zusammenarbeit mit einem IT-Systemhaus?
Ein IT-Systemhaus lohnt sich, wenn du Verantwortung bündeln willst und klare Zeiten für Reaktion und Wiederherstellung brauchst. Typisch sind Teams zwischen 5 und 50 Arbeitsplätzen, oft ohne eigene Vollzeit-IT. Ab etwa 50 bis 250 Arbeitsplätzen ergänzt ein Systemhaus interne Admins, zum Beispiel für Betrieb, Projekte und Eskalationen.
Typische Situationen für ein IT-Systemhaus
- Neuer Standort oder starkes Wachstum
- Austausch von Servern, Netzwerk-Refresh, VoIP-Einführung
- Wechsel auf Microsoft 365, Backup-Konzept mit Offsite-Anteil
- Härtung von Firewall, Endpoint und E-Mail-Schutz
- Vorgaben aus DSGVO oder ISO 27001
Für wen eignet sich ein IT-Systemhaus weniger?
- Betriebe unter 5 Arbeitsplätzen, reine SaaS-Nutzung ohne lokale Technik
- Großbetriebe mit eigenem 24×7-Betrieb und Lieferantenverträgen direkt beim Hersteller
- Reine Entwicklungsbudgets ohne Bedarf an Betrieb oder Support
Was sind die Vorteile und Grenzen eines IT-Systemhauses?
Ein IT-Systemhaus bündelt Planung, Einkauf, Integration, Betrieb und Support. Du bekommst Klarheit zu Zuständigkeiten, feste Zeiten für Reaktion und Wiederherstellung sowie messbare Kennzahlen. Gleichzeitig entstehen Abhängigkeiten, die du bewusst steuerst.
Vorteile eines IT-Systemhauses im Alltag
- Ein Ansprechpartner: Ein Team koordiniert Projekte und Betrieb, Eskalationswege sind klar.
- Herstellernähe und Zertifikate: Schneller Zugriff auf Wissen, Updates und Ersatzteile, sauber dokumentiert.
- Planbarer Betrieb: Wartungsfenster, Monitoring, Backup-Checks, Berichte mit Erstreaktion und Lösungszeit.
- Einkaufsstärke: Gebündelte Bestellungen, kurze Lieferwege, geprüfte Kompatibilität.
- Dokumentation: Netzpläne, Admin-Konten, Passwörter im Tresor, Betriebs- und Notfallhandbuch auf aktuellem Stand.
- Nähe zum Kunden: Viele IT-Systemhäuser in Deutschland halten Vor-Ort-Teams bereit, das verkürzt Anfahrten und beschleunigt Hardwaretausch.
Grenzen eines IT-Systemhauses
- Herstellerpräferenzen: Ein favorisierter Stack beschleunigt Projekte, kann aber Auswahl einschränken.
- Standardpakete: Klare Pakete schaffen Tempo, Sonderwünsche brauchen Zusatzaufwand.
- Vertragsbindung: Laufzeiten und Kündigungsfristen sichern Kapazitäten, mindern aber Flexibilität.
- Abhängigkeit von SLA-Qualität: Schwache Kennzahlen bremsen, gute Werte kosten mehr.
- Wissensteilung: Ohne regelmäßige Übergaben entsteht Wissenslücke auf deiner Seite.
Was macht ein gutes IT-Systemhaus aus?
- Nachweisbare Expertise: Zertifikate bei Microsoft, HPE, Lenovo, Ubiquiti, Referenzen in deiner Größe.
- Messbare Services: Definierte Zeiten, klare Eskalationsstufen, Monatsberichte mit Trends.
- Saubere Änderungen: Change-Plan, Teststufen, Rollback, Freigabe durch dich.
- Transparente Kosten: Klare Abgrenzungen, Optionen für Vor-Ort-Kontingente, Exit-Regeln.
- Sicherheitsniveau: Härtung, Backup-Strategie mit Restore-Tests, Notfallübungen mit Protokoll.
Tipps für die Auswahl eines Systemhauses
- Priorisiere messbare Ziele vor Techniknamen.
- Prüfe, inwieweit das Team dein Größenprofil kennt.
- Vergleiche SLAs nebeneinander, inklusive Erstreaktion, Wiederherstellung, Vor-Ort-Zeiten und Berichtsformat.
- Fordere ein Beispielreporting an, ideal mit offenen Tickets, Trends und Maßnahmenliste.
- Rundum-Sorglos-Service
- Maximale Sicherheit
- Zukunftssichere Technik
Checkliste: Passt ein IT-Systemhaus zu deinem Bedarf?
Beantworte die sieben Punkte, addiere die Werte und ordne das Ergebnis zu. Ziel ist eine klare Zuordnung hinsichtlich deiner Ansprüche.
1. Betriebsverantwortung
A – Partner trägt Betrieb inkl. Reaktion und Wiederherstellung, 2 Punkte
B – SLA für Teilbereiche, 1 Punkt
C – Hilfe auf Zuruf, 0 Punkte
2. Projektlast in den nächsten 12 Monaten
A – drei oder mehr Vorhaben, auch standortübergreifend, 2 Punkte
B – ein bis zwei Projekte, 1 Punkt
C – keine nennenswerten Projekte, 0 Punkte
3. Teamgröße und interne Kapazität
A – 5 bis 50 Arbeitsplätze, keine Vollzeit-IT, 2 Punkte
B – 50 bis 250 Arbeitsplätze, kleines Adminteam, 1 Punkt
C – eigenes 24×7-Team, 0 Punkte
4. Serviceziele
A – P1 Erstreaktion 30 Minuten, Wiederherstellung 4 Stunden, 2 Punkte
B – P1 Erstreaktion 2 Stunden, Wiederherstellung bis nächster Werktag, 1 Punkt
C – keine festen Ziele, 0 Punkte
5. Vor-Ort-Bedarf
A – regelmäßige Einsätze mit Ersatzteilen, 2 Punkte
B – gelegentlich, 1 Punkt
C – selten, 0 Punkte
6. Beschaffung und Herstellerzugang
A – gebündelter Einkauf mit Rahmenverträgen, 2 Punkte
B – teils gebündelt, teils eigenständig, 1 Punkt
C – komplett eigenständig, 0 Punkte
7. Doku und Reporting
A – Monatsreport, Change-Freigaben, Ticket-Kennzahlen, 2 Punkte
B – Grundreport, 1 Punkt
C – du pflegst alles selbst, 0 Punkte
Auswertung
0 bis 3 Punkte: IT-Dienstleister
Einzelprojekte auf Abruf reichen. Du brauchst keinen Partner für den laufenden Betrieb.
4 bis 8 Punkte: MSP
Fokus auf stabilen Alltag mit Kennzahlen. Projekte fallen an, bleiben aber überschaubar.
9 bis 14 Punkte: IT-Systemhaus
Projekte, Betrieb und Support aus einer Hand. Ein Ansprechpartner, klare Zeiten, strukturierter Einkauf.
- Rundum-Sorglos-Service
- Maximale Sicherheit
- Zukunftssichere Technik
Systemhaus – Häufige Fragen und Antworten
Wie misst du die Qualität eines Systemhauses im Betrieb?
Setze messbare Kennzahlen wie Erstreaktion je Priorität, mittlere Lösungszeit, Quote eingehaltener SLA, Erfolgsrate von Changes ohne Störung, Restore-Erfolg und ungeplante Ausfallminuten. Werte monatliche Reports aus und fordere quartalsweise ein Review mit klaren Maßnahmen ein.
Welche Daten gehören dir in der Zusammenarbeit mit einem Systemhaus?
Dir gehören Dokumentation, Netzpläne, Admin-Zugänge, Konfigurationen, Protokolle und Sicherungen, sofern der Vertrag das festlegt. Halte Exportformate, Zugriffsrechte und Fristen schriftlich fest und prüfe regelmäßig, inwiefern alles aktuell und abrufbar ist.
Wie gehst du mit Schatten-IT um, wenn ein Systemhaus den Betrieb übernimmt?
Starte mit einer Bestandsaufnahme über Scans, Interviews und Vertragsprüfungen. Lege anschließend fest, was du in die Verwaltung übernimmst, was du abschaltest und was als Ausnahme in ein Register mit Verantwortlichen und Laufzeit kommt.
Wie senkst du Ausfallrisiken bei Änderungen?
Arbeiten gehören in ein Wartungsfenster mit Staging-Tests, Abnahme und Rollback-Plan. Plane Change-Freeze vor Peakzeiten wie Monatsabschluss und kommuniziere Auswirkungen frühzeitig an Fachbereiche und Führung.
Was unterscheidet Vije im Tagesgeschäft?
Vije bündelt Beratung, Planung, Hardware und Infrastruktur, Telekommunikation, Videoüberwachung, IT-Sicherheit, Managed Services, Cloud-Services sowie Support und Betreuung. Der Vorteil liegt im Zusammenspiel: ein erreichbarer Ansprechpartner, Herstellerwissen durch Zertifizierungen und Berichte mit Kennzahlen, die Fortschritt sichtbar machen.
Welche Erreichbarkeit und Reaktionszeiten vereinbarst du mit Vije?
Lege feste Servicezeiten fest, zum Beispiel 8×5 oder 10×5. Ergänze optional eine Rufbereitschaft außerhalb dieser Zeiten für Störungen mit Priorität 1, also die höchste Dringlichkeitsstufe. Das umfasst eine erreichbare Nummer, eine vereinbarte Erstreaktion, etwa 30 Minuten, sowie eine klar benannte Wiederherstellungszeiten und einen Zeitkorridor für Vor-Ort-Einsätze.






